Am Sonntag dem 18. März 2018 begann die Reise für 29 dänische Schüler und Schülerinnen sowie zwei Lehrerinnen nach Berlin. Von Vejle (Süddänemark) führte sie der Weg bis nach Schöneberg, einem Stadtteil im Zentrum Berlins. Gegen Nachmittag bezogen sie schließlich ihre Zimmer im CVJM Jugendgästehaus, was in unmittelbarer Nähe zu der U-Bahn-Station Nollendorfplatz liegt. Sehenswürdigkeiten wie der Kurfürstendamm oder die Gedächtniskirche sind von dort aus leicht zu Fuß zu erreichen. Nach einem Begrüßungstreffen, bei dem die Schlüssel verteilt und erste organisatorische Punkte besprochen wurde, hatten die Teilnehmer den Rest des Tages Zeit, um die Stadt frei zu erkunden.
Am Montagvormittag fand der erste Teil des Workshops statt. Nach dem Frühstück erarbeiteten sich die Schüler aufgeteilt in drei Gruppen zentrale historische Ereignisse, die Berlin zwischen 1945 und 1990 prägten. Nach einer Obstpause bereiteten sie anschließend das Programm der kommenden Tage vor. Sie überlegten sich Fragen für die Schülerbegegnung am folgenden Tag und erlernten bildhaft ein Grundvokabular an Begriffen, die ihnen beim Besuch einer original eingerichteten DDR-Wohnung begegnen würden. Abschließend machten sie sich einen Überblick über das Stadtquiz, das sie bei der Stadtführung am Nachmittag und in den kommenden Tagen ausfüllten.
Nach dem Mittagessen spazierten dann alle bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam durch die Stadt. Los ging es auf dem Alexanderplatz an der Weltzeituhr, vorbei am Fernsehturm und dem Berliner Dom, rauf auf die Museumsinsel und „Unter den Linden“ entlang bis zum Brandenburger Tor.
Die letzte Station war das Holocaust-Mahnmal. Ab hier hatten die Schüler und Schülerinnen Zeit, um sich die Umgebung selbstständig genauer anzuschauen. Wer bis hierher noch nicht genug bekommen konnte, kam anschließend noch mit zum Potsdamer Platz und Checkpoint Charlie. Danach war das Programm zu Ende und die Schülerinnen und Schüler konnten sich den Rest des Tages frei einteilen.
Am Dienstagvormittag hatten die dänischen Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen aus der Abschlussklasse der Evangelischen Schule Köpenick auszutauschen. In kleinen Gesprächsrunden konnten sie ihre vorbereiteten Fragen zu stellen, z.B. „Ist Deutschland wirklich wiedervereint?“ oder „Existiert die Mauer in den Köpfen noch?“.
Auch die Unterschiede zwischen dem dänischen und dem deutschen Bildungssystem wurden diskutiert. Zuletzt lernten sich die Schüler auch privat etwas näher kennen. Themen wie Hobbys, Schulfeste oder Nebenjobs interessierten sie besonders. Nach dem Mittagessen in der Mensa der Schule wurde den Schülern und Schülerinnen die Berliner Stadtteile nähergebracht. Sie erhielten einen Einblick in die Unterschiede und Gepflogenheiten und der Begriff „Kiez“ wurde mit Leben gefüllt. Der letzte Programmpunkt war an diesem Tag der Besuch der Museumswohnung WBS 70. Angefangen vom Sessel bis hin zu den Eierbechern – hier fanden die Schüler und Schülerinnen jene Gegenstände wieder, die sie zuvor im Seminar behandelten. Außerdem konnten sie sich hier ein umfangreiches Bild vom alltäglichen Leben in der DDR machen. Anschließend hatten sie auch an diesem Tag die verbleibende Zeit zur freien Verfügung.
Nach dem gemeinsamen Frühstück am Mittwoch ging der Workshop weiter. Das erste Thema war die Nachbereitung der Schülerbegegnung. Die Schüler und Schülerinnen hatten hierbei die Möglichkeit, sich über die wichtigsten und interessantesten Erkenntnisse aus den Gesprächen auszutauschen. Der zweite Themenblock beinhaltete die Vorbereitung auf die Zeitzeugengespräche. Ziel war es, sich ähnlich wie für die Schülerbegegnung Fragen zu überlegen, die im Anschluss an die Zeitzeugen gestellt wurden.
Nach einer Pause fanden dann die kleinen Diskussionen statt. Bei den Zeitzeugen handelte es sich um zwei Personen, die während des Mauerfalls im Teenageralter waren sowie um drei weitere, die damals kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag standen. So konnten die Schüler und Schülerinnen einen generationsübergreifenden Einblick in das damalige und heutige Leben in Ost- und Westberlin erhalten.
Nach der Mittagspause stand dann eine Stationsarbeit als Vorbereitung auf den Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen auf dem Plan. Die Gruppen lernten auf diese Weise, was genau es mit der Stasi auf sich hatte und auf welche unterschiedlichen Arten Kontrolle damals ausgeübt wurde. Dabei erfuhren sie mit Hilfe von Biografien, Bildmaterial und Texten wie die Stasi das Leben der Menschen in der DDR beeinflusste und mit welcher Willkür Inhaftierungen vorgenommen wurden. Außerdem zeigte ein Film ihnen anschaulich welche psychologischen Repressalien die Inhaftierten erleiden mussten und sie wurden somit auf den Besuch des ehemaligen Gefängnisses, der am Donnerstag mit ihren Lehrerinnen stattfand, vorbereitet.
Dann war es auch schon so weit: nach einer abschließenden Evaluationsrunde in der wir die letzten gemeinsamen Tage noch einmal Revue passieren ließen, trennten sich unsere Wege und unsere schönen gemeinsamen Tage in Berlin gingen zu Ende.
Wir hoffen, dass unsere dänischen Gäste eine schöne und erlebnisreiche Zeit in Berlin hatten und freuen uns auf ein nächstes Mal!