Bericht zur ersten Begegnung im Deutsch-Türkischen Austausch-Projekt „Glaub doch was du willst, 19-26.01.2020 in Hamburg

 

Sonntag, 19.01.2020
Nach langer Anreise kamen am Sonntagabend die 20 türkischen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit drei Begleitlehrern erschöpft aber glücklich am Hamburger Flughafen an.

Montag, 20.01.2020
Der erste Workshoptag lief toll. Warmherzig wurde die türkische Gruppe in der Kultur- und Stadtteilschule Alt-Rahlstedt empfangen. Mit verschiedenen Spielen lernten sie sich näher kennen, aßen in der Mensa lecker Mittag und präsentierten nachmittags in Kleingruppen verschiedene Aspekte über religiöse Minderheiten in ihren Heimatländern und den Umgang mit Geflüchteten, die sie in Kleingruppen vorbereitet hatten. Alle waren begeistert dabei und gespannt auf die folgenden Tage.

Dienstag, 21.01.2020
Nach einem Spaziergang durch Hamburg, in dem die Hamburger Schüler den türkischen Schülern ihre Stadt zeigten, z.b. Schauspielhaus, Jungfernstieg und Binnenalster sprachen sie mit Kazim Abaci, Bürgerschaftsabgeordneter der SPD im prunkvollen Hamburger Bürgersaal zu Religions- und Flüchtlingsthemen. Am Nachmittag besuchten alle das ökumenische Forum in der Hafencity, dass ein Ort ist, an dem 21 verschiedene christliche Glaubensgemeinschaften ihre Gottesdienste durchführen und auch gemeinsam wohne. Ein wirklich spannendes Projekt!

Mittwoch 22.01.2020
Heute machte die türkisch-deutsche Gruppe einen Ausflug. Hier lernten wir nicht nur eine tolle Stadt mit spannender Geschichte kennen. Wir besuchten das jüdische Museum, lernten viel über die jüdische Kultur in Schleswig-Holstein kennen. Mit Frau Antje Rudolph, die in der Jüdischen Gemeinde Ahrensburg aktiv ist, hatten wir außerdem einen spannenden Gesprächspartner für interreligiöse Gespräche! Die Exkursion war bereichernd und spätestens dann auch lustig, als die türkischen Schüler sich die Wartezeit auf den Zug mit einem Tanz vertrieben.

Donnerstag, 23.01.2020
Heute war ein sehr ereignisreicher Tag für unsere deutsch-türkische Jugendbegegnung. Vom Treffpunkt an den Landungsbrücken hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Hamburger auf den Hafen. Von dort starteten wir eine kurze Fährfahrt zur Elbphilharmonie und liefen zu einem besonderen Wahrzeichen- den Michel. Dort besuchten wir die Kirchturmspitze und sahen ganz Hamburg von oben, bevor wir den barocken Kirchensaal und den prunkvollen Altar bewunderten. Vom Michel aus fuhren wir in die Dreieinigkeitskirche in St. Georg. Pastor Ulfert Stertz erzählte, dass der interreligiöse Dialog soweit geht, dass gemeinsam z. B. christliche und muslimische Feste gefeiert werden unter Leitung von Geistlichen verschiedener Religionen. Im Anschluss besuchten wir die Centrumsmoschee, die ebenfalls interreligiöse Projekte unterstützt und deren Türen allen offenstehen. Ein Tag der zeigte, dass es viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den Religionen gibt. Für viele war außerdem das Mittagessen besonders. Es gab türkisches Essen im Restaurand Batman.

Freitag, 24.01.2020
Die Zeit verfliegt bei unserem deutsch-türkischen Austausch. Heute lernten die Teilnehmer viel über Ursachen von und Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und diskutierten auch über eigene Erfahrungen, als Opfer als auch als Täter von Diskriminierung. Außerdem besuchte uns Herr Stolzenburg, Sozialmanager im Erstaufnahmelager für Flüchtlinge in Rahlstedt. Ein informativer und spannender Tag mit viel Reflexion über eigenes Verhalten.

Samstag, 25.01.2020
Heute war leider schon der letzte Tag bei unserem deutsch-türkischen Jugendaustausch. Die Jugendlichen erstellten persönliche Aktionspläne, wie sie in Ausgrenzungssituationen handeln wollen und erstellten eine Ausstellung über das, was sie im Laufe der Woche gelernt haben. Anschließend luden die deutschen Schüler die türkischen Schüler zum Mittagessen ein. Jeder hatte etwas leckeres mitgebracht. In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass alle viel mitgenommen haben und sich schon jetzt auf den Rückbesuch in Sorgun freuen. Am Ende gestalteten die türkischen Gäste noch ein kleines Kulturprogramm. Sie zeigten religiöse und Hochzeitsbräuche, wie man Henna benutzt, vor allem aber, wie man türkische Tänze tanzt. Dass alle Spaß daran hätten, zeigt wie wunderbar beide Gruppen zusammen gewachsen sind.
Am Sonntag früh reisten die türkischen SchülerInnen dann in aller Frühe ab!
Vielen Dank an alle beteiligten LehrerInnen und die Jugendlichen, die das Projekt so erfolgreich machten! Bis April in Sorgun!