Studienreise nach Hamburg für Studierende aus Velikij Novgorod

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Vom 24.-30. November organisierte aubiko für 13 Studierende und 3 Dozentinnen der Universität Nowgorod eine Studienreise nach Hamburg. Sie erlebten ein buntes Programm zu den Themen Bildung, Umwelt und Wirtschaft und natürlich ganz viel Sightseeing.

Montag, 25. November:

Nachdem die Gruppe am Sonntag angekommen war, ging es am Montag gleich los. Am Anfang stand ein Spaziergang Richtung Rathaus mit einem kleinen Umweg über das Schauspielhaus Hamburg, das Hotel Atlantic, Binnenalster und Jungfernstieg, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinnen. In einem Veranstaltungssaal des Senats stellte Frau Frick, die für Internationale Beziehungen im Ostseeraum zuständig ist, in einer sehr schönen Überblickspräsentation Hamburgs Wirtschaft und Politik vor. Anschließend fand eine Rathausführung statt, in der die Gruppe viel über den Hamburger Stolz und die Hamburger Geschichte erfuhr, sich aber vor allem an den prunkvollen Räumlichkeiten kaum satt sehen konnte. Ein eindrucksvoller Auftakt. Am Nachmittag beschäftigten sich die Studierenden dann etwas intensiver in einem Workshop mit Hamburgs Wirtschaft und lernten Besonderheiten Hamburgs kennen, vor allem aber viele neue Wörter.

Dienstag, 26. November

Am Dienstag startete der Tag mit einem Workshop zum Thema Umwelt. Die Teilnehmenden erfuhren, dass Hamburg großen Wert auf Nachhaltigkeit lebt. Am Beispiel des Energiebergs Georgswerder lernten Sie, wie man aus einer Deponie ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Energieversorgung machen kann. Typisch für Hamburg sind auch Sprüche auf Abfalleimern. Die Studierenden lernten, dass sich so signifikant Abfall vermeiden lässt und wurden auch selbst kreativ und gestalteten eigene Mülleimer-Sprüche. Es kamen viele tolle Ideen zusammen. Am Nachmittag ging es dann in die Hafencity mit einem kurzen Abstecher zum Elbtunnel und einer Schifffahrt von den Landungsbrücken zur Elbphilharmonie. Bei einer Führung lernten Sie kennen, wie nachhaltig der neue Stadtteil geplant ist und dass es bei den Wohnungen dort keineswegs nur um Profit geht, sondern eine gute soziale Durchmischung angestrebt wird. Auch von der Architektur waren die Studierenden sichtlich beeindruckt. Viele der Studierenden gingen zum Abschluss des Tages auf die Plattform der Elbphilharmonie, um die tolle Aussicht auf den Hafen, die Hafencity und die Speicherstadt zu genießen.

Mittwoch, 27. November

Der Mittwoch stand unter dem Schwerpunkt „Bildung in Deutschland“. Im Workshop am Vormittag lernten die Studierenden das Bildungssystem Deutschlands näher kennen und bekamen auch einen Eindruck, wie es ist, in Deutschland als Student zu leben: wie man wohnt, wie man sich sein Studium finanziert und wie ein Studium aufgebaut ist. Am Nachmittag hatten sie dann die Möglichkeit eine Hochschule zu besuchen. Die Fresenius Hochschule lud zu einem Schnuppertag ein. In einer kurzen Präsentation wurde den Studierenden die Hochschule vorgestellt. Das absolute Highlight war aber, dass sie das Studium auch live kennenlernen konnten, denn an diesem Tag durfte man sich alle Seminare angucken. Ein toller Tag, der vielleicht auch wirklich für den Einen oder Anderen vorbereitend für einen späteren Studienaufenthalt in Deutschland war.

Donnerstag, 28. November

Am Donnerstag vormittag fand eine Exkursion zu Philips Medical Systems statt. Die Studierenden lernten, dass Philips sich jetzt nur noch auf Medizintechnik spezialisiert und sogenannte Well-Being-Produkte (Kaffeemaschinen, Rasierer) aber alle Unterhaltungselektronik unter dem Namen Philips gar nichts mehr mit der Firma zu tun hat. Sie besuchten die Fertigungsanlagen für Röntgenlampen und -geräte und bestaunten ein Kombigerät, mit dem sowohl statische Röntgenaufnahmen als auch Röntgenaufnahmen von Prozessen gemacht werden können. Am beeindruckendsten für alle war aber das neu gestaltete Headquarter. Ganz unter dem Motto „New Work“ gibt es kaum noch feste Büros. Es gibt zahlreiche Sitzecken, Orte zur Entspannung, die zum Small-Talk einladen. Die meisten Mitarbeiter kommen wann sie wollen, und arbeiten wo sie wollen. Ein Gebäude mit einer sehr futuristischen Atmosphäre und dennoch mit vielen Verweisen auf die Stadt Hamburg oder das Meer. Am Nachmittag gab es dann nur einen kurzen Workshop. Hier wurde den Studierenden die Rolle der Hanse im Ostseeraum nähergebracht, auch die Rolle Nowgorods als Ort eines der wichtigsten Hansekontore. Dabei ging es aber natürlich auch um die Mutter der Hanse, Lübeck. Sie lernten die unterschiedliche architektonischen Besonderheiten Lübecks kennen, warum das Holstentor schief ist, oder wer auf der Puppenbrücke abgebildet ist. Natürlich blieben auch Thomas Mann, Willy Brandt und Günther Grass und ihr Schaffen als wichtige Bürger der Stadt nicht unerwähnt. So waren die Studierenden hervorragend vorbereitet für Ihre Exkursion nach Lübeck am Freitag.

Freitag, 29. November

Die geplante Exkursion nach Lübeck begann leider etwas verspätet. Der Zug konnte wegen eines Streckenschadens 2 Stunden nicht fahren. Glücklicherweise ließ sich eine Führung im Rathaus auf später verschieben. Nach einem Spaziergang über die Puppenbrücke und dem Wahrzeichen der Stadt, das Holstentor, gelangten die Studierenden zum Rathaus, dass durch seinen Stilmix (Renaissanceelemente treffen auf Barock und Gotik) sehr beeindruckte. Die Rathausführung war ebenfalls toll. Die Studierenden erfuhren viel über die Geschichte der Stadt und wie die Bürger über Jahrhunderte immer die Oberhand über den Klerus behielten. Danach blieb Zeit, um in die wunderschöne Marienkirche zu gehen, im Niederegger-Laden Marzipan zu naschen oder einfach über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Einige besuchten auch das Hansemuseum. Mit tollen Eindrücken fuhr die Gruppe nach Hamburg zurück.

Samstag, 30. November

Der Vormittag am Samstag stand zur freien Verfügung. Einige Studierende nutzten die Zeit, um zu shoppen oder Souvenire zu kaufen, Andere sahen sich Sehenswürdigkeiten an und Einige blieben auch einfach im Hostel. Kurz nach dem Mittag hieß es dann schon Abschied nehmen. Fünf wundervolle, beeindruckende Tage lagen hinter ihnen.

Das aubiko Team bedankt sich und hofft auf ein baldiges Wiedersehen mit Studierenden aus Welikij Nowgorod.