Schülerbegegnung Olsztyn in Hamburg

Vom 24. bis 29. Oktober 2022

fand gemeinsam mit der Stadtteilschule Öjendorf in Hamburg und dem polnischen Gymnasium aus Olsztyn ein Jugendaustausch in der Stadt Hamburg statt. 22 polnische und 20 deutsche Schüler*innen der Klassen 9–11 der Stadteilschule Öjendorf beschäftigten sich sechs Tage lang mit Themen aus dem Medienbereich. Dabei ging es unter anderem um die Rolle der Medien in der heutigen Zeit und die Bedeutung von Vielfalt in der Medienlandschaft. Darüber hinaus befassten sich die Teilnehmenden mit der Bedeutung und Verantwortung der Medien im Umgang mit Fake News, Cybermobbing und Hatespeech. Ziel war es, zu lernen, wie man Verantwortung für die heutige Medienlandschaft, einschließlich des Internets und sozialer Netzwerke, übernimmt.

Montag, 24. Oktober 2022

Der Jugendaustausch begann am Montagmorgen mit einem ersten Treffen deutscher und polnischer Schüler*innen in einem Raum der Öjendorfer Schule, nachdem sich die polnischen Schüler*innen nach einer 11-stündigen Anreise am vorherigen Abend im a&o Hostel in Hamburg erholt hatten. Das Wochenprogramm wurde dann von unserem Kollegen Nico Hoffmann (der das Projekt leitete) und Lehrpersonen der Öjendorf-Schule und des Olsztyn-Gymnasiums begrüßt und vorgestellt. Anschließend wurden Rollen und Aufgaben unter den Schüler*innen basierend auf ihren Interessengebieten zugewiesen, z. B. die Protokollführung von Experteninterviews, das Fotografieren und Filmen von interaktiven Workshops oder das Konzipieren von Broschüren. Ziel war es, die Ergebnisse des einwöchigen Jugendaustauschs zu einem multimedialen Abschlussbericht zusammenzufassen.

Mithilfe verschiedener Spiele konnten sich die Schüler*innen zunächst kennenlernen. Die Chemie zwischen den beiden Gruppen stimmte nicht von Anfang an, aber nach einer Weile wurden aus zwei fremden Gruppen eine Gruppe, die sich gut miteinander verstand. Die beiden Klassen kamen ins Gespräch. Damit war der Grundstein für eine einwöchige Präsentation zum Thema „Was sind Medien“ gelegt. Bei dem ersten Workshop haben die Schüler*innen in Gruppenarbeit recherchiert, was Medien überhaupt sind und wofür sie genutzt werden. Sie haben ihre Ergebnisse auf Flipcharts präsentiert.

Nach dem Mittagessen fand in der Hamburger Innenstadt eine Stadtrallye statt, zu der die Schüler*innen selbstständig fuhren. Frische Luft war nach ein paar Stunden in einem Raum eine willkommene Abwechslung. Für die Stadtrallye wählte jede*r Schüler*in zuvor einen Ort bzw. eine Sehenswürdigkeit aus, um sie später den Klassenkamerad*innen zu zeigen. Zu diesen Stationen gehörten Klassiker wie die Hamburg Alster, das Rathaus, die Europapassage und der alte Elbtunnel, aber auch weniger bekannte Orte. Durch vielfältige interaktive Gespräche und interessante Geschichten entwickelte sich der Stadtrundgang zu einem gelungenen Ausflug.

Dienstag, 25. Oktober

Der zweite Tag startete mit einem Workshop zu sozialen Medien und ihrer Rolle in der Demokratie. Die Schüler*innen setzten sich interaktiv und teilweise durch eigene Recherchen mit dem Zweck der Medien und den Vor- und Nachteilen auseinander. Es folgte die Vorbereitung für das Experten-Interview mit der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Dafür haben die Schüler*innen erst recherchiert, was die Behörde für Kultur und Medien macht. Sie haben sich dann Fragen notiert, die sie während des Interviews beantwortet bekamen. Außerdem interessierten sich die Schüler*innen für die Beweggründe, warum die Behörde sich im Besonderen dafür einsetzt, dass Jugendliche vor Medien ausreichend geschützt sind.

Anschließend wurden die Online-Interviews geführt – zunächst mit der Behörde für Kultur und Medien“ und dann mit der „Hamburger Morgenpost“. Im Anschluss konnten sich die Schüler*innen dazu austauschen und die Ergebnisse sammeln. Als Abschluss des zweiten Tages reflektierten die Teilnehmenden über ihre Erkenntnisse aus den Interviews und ließen den Abend mit vielen neuen Eindrücken zum Teil gemeinsam ausklingen.

Mittwoch, 26. Oktober

Der dritte Tag stand unter dem Thema ,,Medienkonsum und Medienverhalten“. Hierzu tauschten sich die Schüler*innen gegenseitig über ihr eigenes Konsumverhalten aus und verglichen ihr Wissen mit aktuellen Daten. In Kleingruppen wurden Statistiken und Studien zum Medienverhalten ausgewertet und aufbereitet, sodass jede Gruppe ihre Ergebnisse den Mitschüler*innen vorstellen konnte. Dieser Workshop diente vor allem der Reflexion über das eigene Medienverhalten.

Nach der Mittagspause ging es gleich weiter zu einem Streetgame-Workshop. In diesem Workshop haben die Schüler*innen Spiele entwickelt, die man ganz ohne Handy oder Internet spielen kann. Heutzutage spielen wir kaum noch Spiele in der echten Welt, sondern nur noch auf unseren Smartphones. Die Teilnehmenden waren überrascht, dass man auch ohne mediale Hilfe miteinander spielen kann und vor allem auch viel mehr menschlicher Kontakt stattfindet.

Donnerstag, 27. Oktober 2022

An diesem Tag hatten die Schüler*innen die Chance, sich mit Politiker*innen zu unterhalten. Frau Frieling aus der CDU hat uns herzlich im Rathaus empfangen. Frau Frieling ging auf Fragen zur Rolle der Medien in unserer heutigen Welt ein und erläuterte, welche wesentliche Bedeutung Medien in unserer Gesellschaft spielen bzw. idealerweise spielen sollten, was ihrer Meinung nach die zentralen Aufgaben von Medien sind und was sich in den vergangenen Jahren in der Medienlandschaft verändert hat. Als abschließenden Punkt erläuterte die Politikerin ihre persönliche Meinung über Chancen und Gefahren in der aktuellen Entwicklung der Welt der Medien.

Nach dem erfolgreichen Interview wurde Frau Frieling mit einem fulminanten Applaus verabschiedet. Die Teilnehmenden waren von ihrem Wissen und ihren Antworten begeistert. Somit konnte auch dieser Vormittag als überaus gelungen abgeschlossen werden.

Auf das Gespräch mit Frau Frieling folgte nach der Mittagspause ein weiteres Interview mit dem NDR. Die Schüler*innen bereiteten sich auch darauf mit unterschiedlichsten Fragen vor. Nach einer kurzen Vorstellung des freien Journalismus wurden viele Fragen zum beruflichen Alltag als Mitglied des Norddeutschen Rundfunks sowie zu den Tätigkeiten und Aufgaben beantwortet.

Freitag, 28. Oktober 2022

Am vorletzten Tag ging es um das eigene Medienverhalten der Schüler*innen. Sie haben reflektiert, wie oft sie am Tag auf den sozialen Medien aktiv sind und wie sie ihre Netzwerke nutzen. Sie setzten sich auch mit folgenden Fragen auseinander: Wie kann ich Einfluss auf die Medien nehmen? Wie reagiere ich, wenn ich auf Cybermobbing, Hate Speech, Fake News stoße?

Nachmittags hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, sich in der Stadt aufzuhalten. Diese Zeit konnten sie frei gestalten. Einige deutsche Schüler*innen haben ihren polnischen Freund*innen ihre Lieblingsorte gezeigt. Andere haben die schöne Zeit einfach genossen und sich mit ihren Mitschüler*innen unterhalten.

Samstag, 29 Oktober 2022

Während die Schüler*innen zwischen den Programmpunkten der vergangenen Tage bereits vereinzelt am genannten multimedialen Abschlussbericht arbeiteten, war der letzte Tag des Projektes vorrangig dem Zusammentragen der Protokolle zu den Interviews mit den Experten, den unzähligen Fotografien und Filmfragmenten und eines Kurzfilms gewidmet. Gemeinsam wurden erste Entwürfe in Angriff genommen und ein Plan für die weitere Bearbeitung erstellt.

Abschließend bekamen die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich nochmals über das neu erlangte Wissen und die gesammelten Eindrücke auszutauschen.

Es folgten herzliche Verabschiedungsszenen und Wiedersehenswünsche zwischen den polnischen und deutschen Schüler*innen, denn die Abreise der polnischen Gruppe stand kurz bevor.

Letztendlich lässt sich das Schülerbegegnungsprojekt Olsztyn – Hamburg als voller Erfolg vermerken, bei dem viele neue Erkenntnisse erlangt und deutsch-polnische Freundschaften geknüpft werden konnten.

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