Reisetagebuch zur Bildungsreise Kuba 2019

Tag 1: Stadtrundgang – Revolutionsmuseum – Tornado – Stromausfall

Nach Ankunft am Vortag haben sich alle 8 Teilnehmer/-innen erst einmal ausgeschlafen in kubanischen Privatunterkünften, sogenannten „casas particulares“. Von hier aus sind wir mit dem Bus zu Amistur gefahren, dem kubanischen Partnerreisebüro von aubiko.

Im Anschluss machten wir einen Stadtrundgang durch das Stadtviertel Habana Vieja, um den Prozess der Restaurierung in der Altstadt kennenzulernen. Viele Gebäude sind bereits bzw. werden restauriert/saniert, darunter auch Hotels und Wohnungen. Dafür beziehen die Einwohner eine vorübergehende Wohnung, die sie manchmal nicht wieder verlassen wollen, da sie sich hier sehr wohl fühlen. Da sich die Übergangswohnungen in unmittelbarer Nähe zu ihrer eigentlichen Wohnung befinden, bleiben sie in ihrem Wohnumfeld im Stadtviertel, bis ihre Wohnung saniert ist. Es entstehen keine zusätzlichen Wege zur Arbeit oder Schule.
Viele Kubaner sind Eigentümer ihrer Wohnung. Trotzdem: In Kuba gibt es ein Gesetz, wodurch niemand auf die Straße gesetzt werden kann, auch wenn er die Miete nicht bezahlt.

Anschließend besuchten wir das das Revolutionsmuseum. Unser Reiseführer Alberto – 72 Jahre – hat die kubanische Revolution vor 60 Jahren selbst miterlebt und bei manchen Erläuterungen, die er gibt, kommen ihm die Tränen. Wir bekommen einen ersten Eindruck, was Kuba und die Kubaner ausmacht. So viel Emotion hatten wir nicht erwartet.

Nach dem Mittagessen besuchen wir das kommunitäre Projekt „Alas de mariposa“ (Schmetterlingsflügel). Kinder und Senioren verbringen hier gemeinsam die Nachmittage und basteln, singen und reden miteinander. Wir können ihre „Kunstwerke“ kaufen und damit das Projekt unterstützen.

Abendessen im Restaurant „BARBRA“, wo wir vorzeitig hinfahren, was für uns zum Glücksfall wird. Kaum dass wir gegessen haben, beginnt ein Regen draußen, so dass der Busfahrer so nahe wie möglich an die Tür vom Restaurant fährt (50 cm), damit wir nicht nass werden. Einen Schritt im Regen in Kuba machen, heißt, dann man durchgeweicht ist. Nur wer das schon mal erlebt hat, weiß, wovon die Rede ist.
Der Strom fällt aus, auch in unseren Unterkünften suchen wir im Dunkeln die Stufen zur casa. Am nächsten Morgen haben alle Nachrichten von zu Hause zu beantworten: Geht es euch gut? Ist euch nichts passiert? Ein 20-minütiger Tornado war durch Teile Havannas gefegt und hat ein Chaos hinterlassen. Kubaner berichten uns später, dass sie dachten, ein Propellerflugzeug käme im Tiefflug vorbei und dabei rauschte das Unwetter an ihnen vorbei. Wir haben Glück, denn in unserem Stadtviertel gibt es keine Schäden und auch der Strom ist am Morgen wieder da. Was für ein Auftakt!

 

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