Deutsch-Norwegische Schülerbegegnung

Schulklasse aus Bryne in Berlin

Vom 11.03. bis zum 16.03.2018 fand die Schülerbegegnung einer Schulklasse aus Bryne in Berlin statt.

Am Sonntag den 11.03. begann die Reise für die Schüler und Schülerinnen der VGS Schule von Bryne (Norwegen) nach Berlin. Mit dem Flugzeug ging es erst von Stavanger nach Berlin und dort dann zur Unterkunft in der Nähe der East Side Gallery. Etwas müde, aber gespannt auf die nächsten Tage erreichte die Gruppe die Unterkunft. Nachdem die Zimmer verteilt waren und die Jugendlichen sich mit einem Mittagessen gestärkt hatten, gab es eine kurze Begrüßungsrunde zum Kennenlernen, Besprechen einiger organisatorischer Punkte und der Ausgabe des Berlin Quiz, welches sie im Laufe des Tages bearbeiten sollten. Außerdem wurden schon Fragen für den am kommenden Tag stattfindenden Schulbesuch gesammelt.

Im Anschluss begann die Erkundung der Hauptstadt während einer Stadtführung: Gemeinsam ging es vom Alexanderplatz an der Weltzeituhr, vorbei am Fernsehturm und dem Berliner Dom, rauf auf die Museumsinsel und „Unter den Linden“ entlang bis zum Brandenburger Tor. Die nächsten Stationen waren das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas und das Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen. Anschließend ging es zum Mauerpark, wo die Schüler Zeit hatten sich genauer umzuschauen. Weiter ging es dann zum Potsdamer Platz und von dort mit der S-Bahn zurück zur Unterkunft.

Am Abend stand gemeinsames Pizza essen auf dem Programm. Während dem Essen konnten sich die Schülerinnen und Schüler über ihre ersten Eindrücke von Berlin austauschen und somit endete der erste lange und ereignisreiche Tag mit vielen Programmpunkten.

Der Montagmorgen ging schon früh los. Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Gymnasium Finow in Eberswalde, wo wir trotz durch Zugprobleme verursachte Verspätung, herzlich begrüßt wurden.

Der Empfang durch Direktor und Lehrerteam wurde musikalisch durch den Schulchor unterstützt. Auch für Verpflegung war gesorgt und alle durften den für Eberswalde typischen Spritzkuchen probieren, während der Schulleiter sie mit Informationen zu der Tradition dieses Gebäcks versorgte.

Danach durften die norwegischen Schüler am Geschichts- und Gemeinschaftskundeunterricht teilnehmen und sich mit ihren deutschen „Mitschülerinnen und Mitschülern“ aus dem Jahrgang 11 austauschen, diskutieren und ihre vorbereiteten Fragen stellen. So erfuhren sie zum Beispiel, ob Deutschland wirklich vollständig wiedervereint ist und ob die Mauer in den Köpfen der Schüler noch existiert.

Gleichzeitig fand auch zwischen den Lehrern der beiden Schulen ein Austausch über die unterschiedlichen Schulsysteme und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Zukunft statt.

Anschließend gab es Mittagessen in der Mensa des Gymnasiums. Gut gestärkt ging es dann gemeinsam mit den deutschen Schülern los zu einem Stadtrundgang durch Eberswalde während dem die Gruppe auch die gute Aussicht vom Kirchturm genießen konnte.

Als weiterer Programmpunkt folgte nun der Besuch der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung, wo ein Vortrag über die international hoch angesehene und die besten Förster Europas ausbildende Hochschule stattfand. Außerdem wurden die Schüler über die Möglichkeiten eines Studiums an der Hochschule informiert.

Nachdem sich alle voneinander verabschiedet hatten, ging es mit dem Zug zurück ins Zentrum Berlins, wo die Schülerinnen und Schüler den Rest des Abends Freizeit hatten und selbstständig die Hauptstadt erkunden konnten.

Auch der Dienstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück in der Unterkunft. Danach startete der Workshop im Seminarraum mit einer Nachbereitung des Schülergesprächs während dem sich über interessante und überraschende Erkenntnisse ausgetauscht werden konnte. Während des zweiten Themenblocks erstellte die Gruppe einen Zeitstrahl mit den wichtigsten Ereignissen der deutschen Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg. Außerdem wurden die nachmittags stattfindenden Zeitzeugengespräche vorbereitet und Fragen, die die Schüler stellen wollten, gesammelt. Vorbereitend auf die Gespräche war für die deutsch lernenden Schüler auch eine kurze Einführung in den Dialekt von Berlin und Brandenburg wichtig um spätere Verwunderung vorzubeugen.

Nach der Mittagspause begann ein Workshop zum Thema „Das Leben in der DDR und das Erleben der Wende“. Hierzu kamen vier Berliner/-innen unterschiedlicher Generationen zu uns, um vom Leben in Berlin, der DDR und ihrem Erleben der Wende zu erzählen und Fragen zu beantworten. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg in eine original eingerichtete DDR – Museumswohnung, in der die Schülergruppe sich in das Leben in einer solchen Wohnung zu DDR- Zeiten hineinversetzen konnte. Anschließend hatten sie auch an diesem Tag die verbleibende Zeit zur freien Verfügung.

Der Mittwoch begann mit der Nachbereitung der Zeitzeugengespräche und einem Workshop zum Thema „Auf den Spuren der DDR“, bei dem die Gruppe an unterschiedlichen Stationen mit Hilfe von verschiedenem Material mehr über die DDR erfahren konnte und durch Biografien, Bildmaterial und Texte auf den anschließenden Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen vorbereitet wurden. Ein Film verdeutlichte ihnen mit welcher Willkür die Stasi damals Inhaftierungen vornahm und welche psychologische Belastung die Inhaftierung für die Insassen darstellte.

Mittags fuhren wir dann gemeinsam zu dem ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, wo zwei ehemalige Inhaftierte uns über das Gelände führten und den Schülern einen Einblick vermittelten, was es bedeutet hatte an diesem Ort eingesperrt zu sein.

Am Nachmittag standen dann noch der Besuch der Kuppel des Deutschen Bundestags und natürlich auch das obligatorische Gruppenfoto vor dem Reichstagsgelände auf unserem Programm. Damit endete nun schon unser vierter gemeinsamer Tag in der Hauptstadt.

Nach dem Frühstück am Donnerstag begannen wir unser Seminar mit der Nachbereitung des gestrigen Besuchs von Hohenschönhausen. Mit Hilfe von vorformulierten Sätzen wie „Die Gedenkstätte fand ich interessant, weil…“ konnten die Schüler ihre Gedanken und Gefühle zum vergangenen Tag ausdrücken und sich darüber austauschen.

Den Rest des Tages drehte sich alles um das Thema Potsdam und Preußen. Während des Vormittags arbeiteten die Schüler/-innen in Kleingruppen an Lernstationen, die die Geschichte Preußens und den Alten Fritz (Friedrich II.) thematisierten. Nach dem Mittagessen startete unsere Exkursion nach Potsdam. Vor Ort besichtigten wir den Park Sanssouci und lernten während der Führung „Die Berliner und das Preußentum“ unter anderem mehr über Potsdam als Residenzstadt und die unterschiedlichen Baustile in der Innenstadt. Zurück in der Berliner Innenstadt gestalteten die norwegischen Schüler ihren letzten Abend in der Hauptstadt wieder selbst.

Nun brach auch schon unser letzter gemeinsamer Tag an, an dem morgens noch eine abschließende Evaluationsrunde und ein Ampelfeedback stattfanden. Danach trennten sich unsere Wege leider schon wieder und unsere schönen gemeinsamen Tage in Berlin gingen zu Ende.

Wir hoffen, dass unsere norwegischen Gäste eine schöne und erlebnisreiche Zeit in Berlin hatten und freuen uns auf ein nächstes Mal!