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Deutsch-polnisch-ukrainische Kulturwoche 2016

Die deutsch-polnisch-ukrainische Kulturwoche, die vom 04. bis 10. April 2016 stattfand, bot Hamburger Schülerinnen und Schülern sowie allen Kulturinteressierten eine Plattform zum künstlerischen und kulturellen Austausch mit Künstler(n)/-innen und Schüler(n)/-innen aus der Ukraine und Polen. Ziel war es, die Kulturlandschaft beider Länder mit der Hamburgs zu verknüpfen und die interkulturelle Kommunikation zu verbessern. Zentraler Punkt der Vermittlung der Kulturen war eine Projektwoche an der Stadteilschule Barmbek – Emil Krause Gymnasium, die von einem öffentlichen Abendprogramm mit Filmen, Lesungen und Konzerten begleitet wurde. Als Einleitung zur Kulturwoche fand im Februar 2016 ein Abend mit dem Kabarettisten und Polen-Experten Steffen Möller in Hamburg statt. Die Zusammenarbeit mit Künstlern, Schulen und internationalen Institutionen wird 2017 wiederholt werden, um Projekte fortzusetzen und Beziehungen zu vertiefen.

Der Danziger Bürgermeister Paweł Adamowicz und der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung Ties Rabe waren Schirmherren der ukrainisch-polnischen Kulturwoche 2016. Weitere Informationen zur Stadt Danzig finden Sie unter www.gdansk.pl.

Die deutsch-polnisch-ukrainische Kulturwoche wurde gefördert vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.

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„Hamburg, Gdańsk, Odessa – durch kulturelle Begegnungen Brücken bauen“

Interkulturelles Training – Deutsche und Polen verstehen lernen

Donnerstag, 07.04.2016, 15:00-18:00 Uhr an der Universität Hamburg, Institut für Slawistik, Raum 1319

Kulturen kann man nicht vermitteln, man kann sie nur erleben. Es ist eine einmalige Gelegenheit, sich mit einer Kultur im Dialog auseinanderzusetzen, anstelle sich nur mit deren Beschreibung zu beschäftigen. Dass bei diesem Training beide Kulturen anwesend waren, verdanken wir den polnischen Studierenden aus Olsztyn, welche im Rahmen der Kulturwoche in Hamburg waren. Ausgangspunkt des Trainings war die kritische Auseinandersetzung der Kulturstandards nach Thomas. Im Mittelpunkt stand die gemeinsame Reflexion polnischer und deutscher Kulturbeschreibungen anhand verschiedener Fallbeispiele. Am Ende konnten Polen und Deutsche sich gegenseitig vielleicht nicht besser beschreiben, aber in ihrer Interaktion besser verstehen.

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Während der deutsch-polnisch-ukrainischen Kulturwoche beschäftigten sich Schüler/-innen aus Hamburg, Gdańsk und Odessa mit Aspekten der deutschen, polnischen und ukrainischen Kultur in Form von Sprach-, Landeskunde-, Kultur- und Koch-Workshops sowie sowie polnischen und ukrainischen Filmen und Lesungen. Die kulturellen Abendveranstaltungen standen auch einem kulturell interessierten Hamburger Publikum offen:

  • Montag, 04.04.2016 (17:00 Uhr) Film – „Ida“ (Polen), Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10
  • Dienstag, 05.04.2016 (19:00 Uhr) Film – „Meine Loreley “ (Ukraine), Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10
  • Donnerstag, 07.04.2016 (19:00 Uhr) Lyrik-Lesung – Mit Boris Chersonskij, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73
  • Samstag, 09.04.2016 (16:00 Uhr) „Ein deutsches Tagebuch“ – Lesung mit Stefan Chwin, Tango Chocolate, Kirchenallee 25
  • Samstag,09.04.2016 (18:00 Uhr) Abschlussveranstaltung – „Kontrabanda“, Tango Chocolate, Kirchenallee 26
Film – „Ida“ (Polen)

Montag, 04.04.2016 (17:00 Uhr) – Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10
Eintritt: Jugendliche bis 16 Jahre 5 Euro, Erwachsene 7,50 Euro

Die Novizin Anna begibt sich im Polen der 1960er Jahre auf die Suche nach dem Grab ihrer jüdischen Eltern. Während des Roadtrips lernt sie die Welt außerhalb des Klosters und ihre eigene Vergangenheit kennen. Sie trifft auf den Musiker Lis und zahlreiche weitere Personen: Eine Reise, die das Leben der jungen Frau tiefgreifend verändert. „Ida“ gewann u.a. den Oscar als bester fremdsprachiger Film 2015.

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Film – „Meine Loreley“ (Ukraine)

Montag, 04.04.2016 (17:00 Uhr) – Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10
Eintritt: Jugendliche bis 16 Jahre 5 Euro, Erwachsene 7,50 Euro

80er Jahre, Schwarzmeerküste. In einem kleinen Städtchen spielt die große Liebesgeschichte zwischen dem vierzehnjährigen Fedor und der achtzehnjährigen Nurka. Der naive Junge und die Provinzschauspielerin, die von der großen Leinwand träumt, sind zum ersten mal im Leben richtig verliebt. Die Geschichte verzaubert mit skurrilen Charakteren, einer wunderschönen Bildsprache und dem mitreißenden Soundtrack der georgischen Band Asea Sool.

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Lyrik-Lesung – mit Boris Chersonskij

Donnerstag, 07.04.2016 (19:00 Uhr) – Kulturhaus 73, Schulterblatt
Eintritt: Schüler/-innen 4,50 Euro, Studierende 6,50 Euro, Erwachsene 9,50 Euro

Der ukrainische russischsprachige Autor, Arzt und Psychologe Boris Chersonskij veröffentlichte erste Gedichte und Prosatexte bereits während seiner Zeit als Psychologiestudent. Allerdings nur in Frankreich, Deutschland und den USA; in seiner ukrainischen Heimat wurden die Schriften erst nach dem Ende der UdSSR publiziert – zählte Chersonskij doch während der siebziger und achziger Jahre zu den wichtigsten Figuren in der Samisdat-Bewegung und der inoffiziellen Poesie Odessas. Eines seiner besten Werke, das „Familienarchiv“, ist eine Gedichtsammlung über das Schicksal seiner jüdischen Familie in der Ukraine. Auch mit der fortwährend komplexen Situation in der Ukraine, gerade seit den Ereignissen rund um den Majdan, beschäftigt Chersonskij sich intensiv. Im Anschluss an die Lesung konnten Fragen an den Autor gestellt werden.

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„Ein deutsches Tagebuch“ – Lesung mit Stefan Chwin

Samstag, 09.04.2016 (16:00 Uhr) – Tango Chocolate, Kirchenallee 25
Eintritt: Schüler/-innen 7,50 Euro, Studierende 9,50 Euro, Erwachsene 12,50 Euro

Im Jahr 1949 in Gdańsk geboren, setzt Stefan Chwin sich immer wieder mit der Geschichte Polens und Deutschlands sowie den polnisch-deutschen Beziehungen auseinander, so auch in seinem Werk: „Ein deutsches Tagebuch“, das er gerade auf der Leipziger Buchmesse vorstellte. Es basiert auf den zwei Bänden Kartki z dziennika (Gdańsk, 2004) und Dziennik dla dorosłych (Gdańsk, 2008). Der “Schriftsteller der deutsch-polnischen Versöhnung“ analysiert das aktuelle Verhältnis beider Länder, gewährt Einblick in polnische Debatten und wirft einen fasziniert-kritischen Blick auf den deutschen Nachbarn. Mit seinen scharfsinnigen Beobachtungen über Deutsche und Polen schafft er eine interessante Darstellung der Kulturen beider Länder und ruft zu gegenseitiger Gelassenheit und Wertschätzung auf. Als preisgekrönter Schriftsteller, Literaturhistoriker und Publizist gehört Stefan Chwin zu den wichtigsten intellektuellen Stimmen Polens. Im Anschluss an die Lesung konnten Fragen an den Autor gestellt werden.

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Ein Übersicht über das kulturelle Abendprogramm kann als PDF heruntergeladen werden.

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Steffen Möller ist ein deutscher Schauspieler, Kabarettist und Autor, der in Polen breite Popularität genießt. Er hat sich einen Namen als Polen-Experte durch seine Bücher Viva Polonia und Viva Warszawa gemacht. Für seine Verdienste um das deutsch-polnische Verhältnis wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.